Karate Do

Karate ist eine waffenlose Kampfkunst, die ihren Ursprung um etwa 500 n.Chr. in China findet. Von Mönchen entwickelt und über die Handelswege zur Insel Okinawa (Japan) gebracht, hielt Karate um die Jahrhundertwende seinen Einzug in Japan und wurde von Gichin Funakoshi zur heutigen Kampfkunst weiterentwickelt. 

Aufgrund seiner geschichtlichen Herkunft ist Karate sehr stark von der fernöstlichen Philosophie geprägt. So will Karate-Do Körper und Geist in harmonischen Einklang bringen. Die wörtliche Übersetzung von Karate-Do bedeutet „Weg der leeren Hand“. Der Karateka kämpft ohne Waffen, nur mit der leeren Hand. 

Ob zur Selbstverteidigung oder als Ausgleichssport, Karate bietet jedem die Möglichkeit, sportlich aktiv zu sein. Man trainiert Kraft, Ausdauer, Koordinations- und Reaktionsvermögen, Schnelligkeit und Gelenkigkeit. Im Gegensatz zu anderen Sportarten gibt es keine Überbeanspruchung einzelner Muskeln, der Körper wird gleichmäßig gefordert bei einem überaus geringen Verletzungsrisiko. 

Man kann Karate unabhängig von Alter oder Fitnesszustand trainieren und anfangen. Gerade ältere oder untrainierte Menschen werden an sich schnell positive Veränderungen feststellen. 

Shōtō-Niju-Kun

Die zwanzig Shōtō-Niju-Kun sind von Gichin Funakoshi aufgestellte Verhaltensregeln und vermitteln das Grundprinzip des Karate-Dō („Weg der leeren Hand“). Sie sollen der Charaktervervollkommnung und jedem Karateka als Grundsätze dienen: 

  1. Karate Do beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
    karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto
  2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
    karate ni sente nashi
  3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
    karate wa gi no tasuke
  4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
    mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire
  5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
    gijutsu yori shinjutsu
  6. Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.
    kokoro wa hanatan koto o yosu
  7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
    wazawai wa ketai ni shozu
  8. Denke nicht, das Karate nur im Dojo stattfindet.
    dojo no mi no karate to omou na
  9. Karate üben heißt, ein Leben lang arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.
    karate no shugyo wa issho dearu
  10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
    arayuru mono o karate kasase soko ni myomi ari
  11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
    karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru
  12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.
    katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyo
  13. Wandle dich abhängig vom Gegner.
    teki ni yotte tenka seyo
  14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
    ikusa wa kyojitsu no soju ikan ni ari
  15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
    hito no teashi o ken to omoe
  16. Wenn man das Tor zur Jugend verlässt, hat man viele Gegner.
    danshimon o izureba hyakuman no teki ari
  17. Die Haltung des Anfängers muss frei sein von eigenen Urteilen, damit er später ein natürliches Verständnis gewinnt.
    kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai
  18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
    kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono
  19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
    chikara no kyojaku, karada no shinshuku, waza no kankyu o wasuru na
  20. Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.
    tsune ni shinen kofu seyo